Für die Grundbeschaffung, Planung und Bauausführung wurde das Konsortium der Bauunternehmer der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol beauftragt. Das Konsortium der Bauunternehmer ist ein Zusammenschluss qualifizierter lokaler Bauunternehmen mit dem Ziel, Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit zu steigern.
Zeitraffer:
1990 |
- Auswahl der sechs Baufirmen durch das Südtiroler Baukonsortium - Beschluss der Landesregierung - Entscheidung für die Vergabe in Konzession - Konvention an das Baukonsortium |
1991 |
- Unterzeichnung der Konvention - offizielle Genehmigung - Erste Sprengung - Fräsvortrieb des Zulaufstollens durch die Fa. ILLBAU |
1992-1993 | - Sprengvortrieb nach NÖT in den drei Kavernen |
1993-1994 | - Betonarbeiten: 50.000m3 - Bewehrungsstahl: ca. 1500 Tonnen |
1995 |
- Montage der elektro- und maschinentechnischen Anlage - Termingerechte Freigabe der Anlagen zur Funktionsüberprüfung |
03.07.1996 | - Pünktliche Inbetriebnahme nach Abschluss der Funktionsüberprüfungen |
1998 | - Inbetriebnahme Klärschlammtrocknungsanlage |
2004-2005 | - Bau und Inbetriebnahme der thermischen Klärschlammverwertungsanlage |
2008 | - neue Bandtrocknungsanlage |
Der Ausbruch sowie die Sicherungs- und Ausbauarbeiten wurden nach der Österreichischen Tunnelbauweise (NÖT) durchgeführt. Der Ausbau erfolgte in zwei Phasen, Spritzbeton und Expansionsanker bzw. Mörtelanker, Bewehrungsmatten und Spritzbeton. Die Felssicherung wirkte als dauerndes Tragelement ("einschaliger Ausbau"), wodurch an die Qualität der Materialien und der Ausführung entsprechend höhere Anforderungen gestellt worden sind. Zur messtechnischen Überwachung der Ausbauarbeiten wurden 13 Messstationen installiert (Konvergenzmessungen mit jeweils fünf Konvergenzbolzen, Mehrfachextensiometer, Nivellements usw.). Gebaut wurde im 3-Schicht-Betrieb rund um die Uhr.
"Einschaliger Ausbau": die Felssicherung wirkt als dauerndes Tragelement.
Aufbau:
- 2-5 cm Spritzbeton (Versiegelung)
- 1. Lage: Spritzbeton 10-15 cm, Bewehrungsmatte Durchm. 5/20/20, vermörtelte Anker, N = 4,5 - 6,0 - 7,50 m Gewi Stab Durchm. 28 mm
- 2. Lage: Spritzbeton 10 cm HS Zement, Bewehrungsmatte Durchm. 5/20/20
Der Zulaufstollen
Der Zulaufstollen mit einem Durchmesser von 3,9 m und einer Länge von 930 m wurde im Fräsvortrieb ausgeführt und diente gleichzeitig als Aufschluss- und Erkundungsstollen. Im Bereich der Einmündung des Flusses Gader in den Fluss Rienz werden die einzelnen Abwasserkanäle in das Einlaufbauwerk des Zulaufstollens eingeleitet. Infolge der Tiefenlage der Kanäle (5,0 m unter dem Wasserspiegel) waren umfangreiche Wasserhaltungsarbeiten notwendig.
Technische Daten Kavernen:
Gesamtausbruch: | ca. 200.000m³ |
Sicherungsfläche: | ca. 50.000m³ |
Spritzbeton: | ca. 12.000m³ |
Anker: | ca. 50.000m |
Baustahlmatten: | ca. 200.000kg |
Sprengstoffverbrauch: | ca. 150.000kg |
Ausgleichsbeton | ca. 2.000m³ |
Strukturbeton: | ca. 22.000m³ |
Betonstahl: | ca. 1.500.000kg |
Schalung: | ca. 50.000m² |
a) Mittelstollen
b) Seitenstollen